Bei Sportler gibt es eine einfache Rechnung:
MEHR MUSKELMASSE = MEHR KRAFT
Das ist auch gar nicht mal so falsch. Je mehr Muskeln du aufbaust, desto größer ist das Kraftpotenzial deines Körpers.
Die Frage ist jedoch, wie du dieses Potenzial nutzt. Durch deinen Willen!
Es ist also in erster Linie eine Fähigkeit.
Es ist die Fähigkeit Deines Geistes, das bereits vorhandene Potenzial zu nutzen und den beteiligten Strukturen die entsprechenden Anweisungen zu erteilen.
Sie macht den Unterschied zwischen Anfänger und Fortgeschrittenen Athleten.
Es gibt eine Reihe von Vorteilen, wenn du die Verbindung zwischen Geist und Muskel trainierst.
1. Verbesserte Muskelkoordination
Von der Steuerzentrale, dem Gehirn, werden die Anweisungen über das zentrale Nervensystem (ZNS) an die Muskeln gesendet. Diese Verbindung von Geist und Körper wird ebenso wie alle anderen Strukturen unseres Körpers durch Nutzung gestärkt und durch Vernachlässigung geschwächt.
Eine schlecht ausgebildete Mind Muscle Connection führt dazu, dass einzelne Muskeln nicht richtig koordiniert werden können, wodurch eine Bewegung schlampig ausgeführt und haufenweise Kraftpotenzial verschwendet wird. Außerdem "weigern" schlecht angebundene Muskeln sich zu wachsen.
Der durchschnittliche Mensch nutzt gerade einmal 20-25% des Kraftpotenzials seiner Muskulatur!
In der Sportwissenschaft spricht man von Inter -und Intramuskulärer Koordination.
Je häufiger eine bestimmte Bewegung ausgeführt wird, desto besser werden die beteiligten Muskeln koordiniert, wodurch eine flüssigere, kraftvollere und gesündere Bewegung zustande kommt.
Bruce Lee sagte: "Ich fürchte nicht den Mann, der 10.000 Kicks einmal geübt hat, ich fürchte den, der einen Kick 10.000 mal geübt hat."
2. Verbesserte Eigenwahrnehmung und Steurung
Je häufiger Körper und Geist zusammenarbeiten, desto besser entwickelt sich auch die Eigenwahrnehmung.
Gerade Trainingsanfänger haben oftmals Probleme damit, die Zielmuskeln einer Bewegung zu fühlen. Sie spüren nicht, wie sie ausgereizt werden. Sie sitzen im Studio an der Latzug-Maschine und spüren höchsten die Arme, nicht aber die Rückenmuskeln.
Wenn Du einen Muskel nicht spürst, wird er auch nicht ausreichend gereizt.
Eine verbesserte Mind Muscle Connection führt dazu, dass Du einzelne Muskeln gezielter ansprechen und damit intensiver trainieren kannst.
3. Mehr Muskelsymmetrie
Beinahe jeder Mensch hat mit Asymmetrien zu kämpfen. Meist ist eine Seite stärker und muskulöser als die andere. Das liegt daran, dass Du eine Seite im Alltag häufiger einsetzt und diese Seite dadurch eine stärker ausgeprägte Mind Muscle Connection besitzt.
Wie du sie ausgleicht, zeige ich dir in einem anderen Beitrag.
4. Du nutzt den Hyperirradiationseffekt
Je mehr Muskeln an einer Bewegung beteiligt sind, desto mehr Kraft kannst Du entfalten.
Dabei wird die Kraft (also die Spannung) von anderen Muskeln auf die eigentlichen Hauptmuskeln übertragen. Das heißt, sämtliche bewusst angespannte Muskeln unterstützen sich gegenseitig.
Je besser die Mind Muscle Connection ausgeprägt ist, desto mehr Muskeln kannst Du in eine Bewegung einbeziehen und desto größer ist die aufgebaute Spannung. Mehr Spannung ist gleichbedeutend mit mehr Kraft.
Du bist begeistert? Bereit, an deiner Mind-Muscle-Connection zu trainieren? Dann los!
Du bist im Training voll bei der Sache, indem Du Bewegung und Kontraktion der einzelnen Muskeln bewusst fühlst. Versuche, dabei sowohl den Zielmuskel, als auch die Unterstützungsmuskeln bewusst fest anzuspannen und sie in die Bewegung einzubeziehen.
Es gibt vier Wege, sie ganz gezielt zu trainieren:
1. Spitzenkontraktion: Stoppe eine Bewegung am obersten Punkt kurz, um dann sämtliche Muskeln so fest wie möglich anzuspannen.
2. Statische Übungen: Übungen mit dauerhafter Muskelspannung (z.B. Unterarmstütz)
3. Isolationsübungen: Gezieltes Training einzelner Muskelgruppen (z.B. Konzentrationscurls)
4. Posing